Haferschleim
Haferschleim ist auch als Hafersuppe, Haferbrei oder Porridge bekannt. Es handelt sich dabei um ein sehr altes Hausmittel, hergestellt aus Haferflocken, das bei vielen Verdauungsproblemen eingesetzt werden kann. Aber auch als Zwischenmahlzeit oder dauerhaft ergänzender Bestandteil der Fütterung kommt Haferschleim in Frage.
Das Geheimnis: Die Schleimstoffe
Schleimstoffe sind lösliche Ballaststoffe, die in vielen pflanzlichen Lebensmitteln vorkommen, so auch in großen Mengen in Haferflocken. Lösliche Ballaststoffe zeichnen sich durch ihre Fähigkeit aus, in Wasser zu quellen und eine gelartige Substanz (Schleim) zu bilden.
Diese gequollenen Schleimstoffe bilden eine schützende Schicht auf den Schleimhäuten von Magen und Darm, dieser Schutzfilm hilft dabei gereizte Schleimhäute zu beruhigen damit sich sich schneller regenerieren können.
Neben der schützenden Eigenschaft ist Haferschleim leichtverdaulich und kann daher ideal als Schonkoste bei Magen-Darm-Erkrankungen zum Einsatz kommen.
Wie wirkt Haferschleim auf den Magen?
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Linderung bei Magenschleimhautentzündung
Die Schleimstoffe im Hafer bilden eine schützende Barriere auf der Magenschleimhaut und mildern so die Symptome einer Gastritis, durch den Schutzfilm können sich die geschädigten Schleimhäute besser regenerieren.
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Bindung von Magensäure
Haferschleim kann überschüssige Magensäure neutralisieren und somit akutes Sodbrennen und saures Aufstoßen lindern. Auch für Hunde, die zum „Nüchtern Erbrechen“ neigen, kann eine Portion Haferschleim hilfreich sein.
Wie wirkt Haferschleim auf den Darm?
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Stärkung der Darmflora
Die löslichen Ballaststoffe im Hafer dienen als Nahrung für die guten Darmbakterien und fördern damit ein gesundes Gleichgewicht der Darmflora.
- Regulierung der Verdauung
Die im Hafer enthaltenen Schleimstoffe binden Wasser und können so den Stuhl festigen und Durchfall lindern. Die enthaltenen Ballaststoffe erhöhen zudem das Kotvolumen, was Verstopfungen vorbeugen kann.
Haferschleim und das Mikrobiom
Das Mikrobiom, umgangssprachlich auch Darmflora genannt, ist eine komplexe Gemeinschaft von erwünschten Bakterien und anderen Mikroorganismen, die natürlicherweise im Darm leben. Diese Mikroorganismen spielen eine wichtige Rolle für die Gesundheit, indem sie für eine gesunde Verdauung sorgen, das Immunsystem stärken und vor Erkrankungen schützen.
Haferflocken enthalten Beta-Glucane, lösliche Ballaststoffe, die als Präbiotika im Darm wirken. Präbiotika sind Nahrung für die guten Darmbakterien, insbesondere für Bifidobakterien und Lactobazillen. Diese Bakterien produzieren kurzkettige Fettsäuren, welche wichtig für die allgemeine Darmgesundheit sind.
Präbiotika fördern allgemein das Wachstum und die Aktivität von den wichtigen Bakterien im Darm, ebenso erhöhen sie die Vielfalt der vorhandenen Darmbakterien. Eine vielfältig zusammengesetzte Darmflora gilt als optimaler Zustand für eine gesunde Darmflora
Zubereitung von Haferschleim
Haferschleim lässt sich sehr einfach und schnell mit nur wenigen Zutaten zubereiten.
Am besten werden zarte Haferflocken (Zartblatt, Kleinblatt) für die Herstellung des Haferschleims verwendet. Zarte Haferflocken sind feiner und schleimen deutlich besser aus als die kernige Variante, sie werden schneller weich und sind somit auch leichter verdaulich.
Die Bio Haferflocken in unserem Sortiment sind natürlich zarte Haferflocken.
Das Rezept
- 30g zarte Haferflocken (Zartblatt, Kleinblatt)
- 200ml Wasser
- 1 Prise Salz (optional)
Die Zutaten in einem kleinen Topf vermischen und unter ständigem Rühren langsam aufkochen. Anschließend auf reduzierter Hitze so lange köcheln lassen, bis die gewünschte Konsistenz erreicht ist. Je länger der Haferbrei kocht, umso dickflüssiger wird er.
Beim Abkühlen wird er weiter eindicken, so dass eine puddingsartige Masse entsteht.
Anwendung von Haferschleim
Der Haferschleim sollte abgekühlt oder lauwarm serviert werden.
Je nach Einsatzzweck des Haferschleims kann er als Zwischenmahlzeit, aber auch vor oder zu der Mahlzeit verabreicht werden.
Bei einer Gastritis empfiehlt es sich den Haferschleim vor der Mahlzeit zu verfüttern, damit sich der Schleim bereits im Magen ausbreiten kann bevor das Futter aufgenommen wird.
Als Faustregel für die Dosierung gilt 1 Esslöffel Haferschleim pro 10kg Körpergewicht. Diese Menge kann etwas nach unten oder oben angepasst werden, je nachdem wie der Hund am besten damit zurechtkommt.
Oft wird der Haferschleim ganz problemlos von Hunden angenommen. Ist das nicht der Fall, kann er mit kleinen Mengen Honig, fettarmen Milchprodukten oder selbstgekochter Brühe verfeinert werden - Verträglichkeit natürlich vorausgesetzt.
Aufbewahrung von Haferschleim
Gekochter Haferschleim hält sich in einem verschlossenen Gefäß problemlos 2-3 Tage im Kühlschrank.
Auf Vorrat zubereitet kann der Haferbrei auch eingefroren werden.
Bitte beachten:
Diese Ausführungen ersetzen nicht die Behandlung durch einen Tierarzt.
Beim Verdacht auf oder beim Bestehen von Erkrankungen sollte stets ein Tierarzt aufgesucht werden.