Eis für Hunde

2025-05-21 08:36:00 / Gesundheit Rezepte
Eis für Hunde - Eis für Hunde

Was du über das erfrischende Schleckvergnügen wissen solltest

Wenn die Sonne scheint und die Temperatur auf dem Thermometer steigt, ist eine eiskalte Erfrischung nicht nur für uns Menschen ein Highlight. Auch viele Hunde freuen sich über eine kühle Leckerei an den heißen Tagen.

Ob selbst gemacht oder als spezielle Hundeeis-Variante – es gibt viele Möglichkeiten, deinem Hund im Sommer eine kleine Freude zu machen. 
Doch wie sieht es mit der Verträglichkeit aus?
Welche Zutaten eignen sich wirklich?
Und was sollte man beim Hundeeis lieber vermeiden?

In diesem Artikel erfährst du, wie du deinem Hund mit einem Eis etwas Gutes tun kannst und der Eisgenuss nicht zu bösen Überraschungen führt. 

Dürfen Hunde Eis essen?

Kurz gesagt: Ja, aber mit einigen Regeln.
Eis selbst ist für Hunde nicht grundsätzlich gefährlich, vorausgesetzt, es handelt sich um geeignete Zutaten. Herkömmliches Speiseeis für Menschen ist jedoch in den meisten Fällen ungeeignet, da es häufig viel Zucker, Süßstoffe (z. B. Xylit – für Hunde giftig!) oder Schokolade enthält.

Hundetaugliches Eis sollte:

  • keine Süßstoffe oder Zucker enthalten
  • gerne laktosefrei sein (z. B. laktosefreier Joghurt oder Quark)
  • keine schädlichen Zutaten wie Kakao, Weintrauben, Rosinen oder Kaffee enthalten
  • aus verträglichen Zutaten bestehen (z. B. püriertes Obst, Gemüse, Hüttenkäse)

Es kursieren immer wieder Warnungen, Hunde sollten auf gar keinen Fall Eis haben - teils sehr dramatisch, stellenweise wird sogar von einer tödlichen Gefahr für Hunde gesprochen. 
Hier klärt ein Tierarzt auf: Die nächste Hitzewellen-Lachnummer: Eiswürfel töten Hunde!

Auf die Verdauung achten 

Ein besonders wichtiger Punkt, der oft unterschätzt wird, ist die Einwirkung kalter Nahrung auf das Verdauungssystem. Hunde sind – im Gegensatz zu Menschen – keine Kaltgetränke-Fans. Ihr Verdauungstrakt ist eher auf körperwarme Nahrung eingestellt. Kalte Speisen führen zu einer Verengung der Blutgefäße im Magen-Darm-Trakt [1] und können damit Verdauungsprobleme verursachen, wie Magenkrämpfe, Blähungen, Durchfall und/oder Erbrechen.
Kalte Speisen können außerdem die Enzymaktivität im Verdauungssystem beeinträchtigen [2], was die Nährstoffaufnahme erschwert.

Eis für Hunde sollte daher nur in kleinen Mengen serviert werden. Außerdem sollte darauf geachtet werden, dass der Hund keine zu großen Eisstücke auf einmal abschluckt. Am besten leckt der Hund das Eis, dadurch kommt es bereits aufgewärmt im Magen an. 

Hirnfrost beim Hund –  was ist das und gibt es das wirklich? 

Du kennst es vielleicht von dir selbst: Zu schnell und zu viel von einem eiskalten Getränk geschluckt oder zu hastig Eis gegessen und ein stechender Kopfschmerz, meist an der Stirn, setzt ein. Das ist als „Hirnfrost“ (engl. brain freeze) bekannt und kann auch beim Hund auftreten – auch wenn das wissenschaftlich nicht ganz so klar dokumentiert ist.

Beim Menschen entsteht "Gehirnfrost" durch eine rasche Abkühlung des Gaumens (vorderer Teil des harten Gaumens), woraufhin sich die Blutgefäße im Kopfbereich ruckartig verengen und dann wieder erweitern, was zu einem stechenden Schmerz, vorwiegend im Stirnbereich, führt. Hunde haben zwar eine andere Kopfanatomie, aber auch bei ihnen kann eine schnelle Abkühlung im Maul- und Rachenraum zu einer vergleichbaren Reaktion führen. 

Auch daraus ergibt sich, dass Hund Eis eher lecken als abbeißen sollten, damit nicht zu große Stücke auf einmal in den Magen gelangen.
Ein Eis am Stiel sollte daher nur eingesetzt werden, wenn der Hund keine großen Stücke davon abbeißt.

Sicherer Eisgenuss – darauf solltest du achten

Damit dein Hund das Eis möglichst sicher genießen kann, hier ein paar praktische Tipps:

  • Kleine Portionen
    Eine kleine Menge reicht völlig aus.

  • Geeignete Zutaten
    Verwende verträgliche Lebensmittel wie (laktosefreien) Joghurt, pürierte Banane oder Karotten.

  • Langsames Schlecken fördern 
    Bestrichene und eingefrorene Schleckspielzeuge eignen sich sehr gut.

  • Nicht direkt aus dem Tiefkühler
    Lass das Eis leicht antauen, bevor du es gibst.

  • Individuelle Verträglichkeit beachten
    Beobachte deinen Hund – jedes Tier reagiert anders. Starte mit sehr kleinen Mengen.

  • Nicht bei Magenproblemen:
    Wenn dein Hund empfindlich ist, solltest du besser ganz auf Eis verzichten.

Rezeptideen: Selbstgemachtes Hunde-Eis

Bei der Auswahl für die Zutaten von selbstgemachtem Hundeeis sind der Phantasie keine Grenzen gesetzt. Es ist alles erlaubt was grundsätzlich für Hunde geeignet und für das individuelle Tier gut verträglich ist.

Beim Einsatz von Schleckmatten oder Schleckspielzeugen bietet sich an, am Ende eine möglichst homogene Massen entstehen zu lassen. Umso einfacher lässt sich die Masse auf der Oberfläche des Spielzeugs verteilen.
Soll eine etwas dickere Masse hergestellt werden, können die Zutaten auch mit etwas Flohsamenschalen oder Kartoffelflocken angedickt werden.

Die Zutaten können pur und einzeln oder zusammen für das Eis zum Einsatz kommen.
Nachfolgend einige Rezeptideen.

Einfacher Frucht-Joghurt

Zutaten:
1 Obst-Quetschie
3-4 TL Joghurt (oder nach Wunsch mehr)

Quetschie und Joghurt vermischen und auf der Schleckmatte oder im Schlecknapf verteilen.
Dieses Rezept ist eher flüssig und eignet sich daher eher nicht für den Kong.

Beeren mit Hüttenkäse

Zutaten
3-4 EL Beeren (TK oder frisch)
2-3 EL Hüttenkäse (nach Wunsch auch mehr)
1 TL Chiasamen oder zerkleinerte Sonnenblumenkerne/Walnüsse

Die Beeren mit einer Gabel zerdrücken, Samen/Kerne/Nüsse untermischen, zuletzt Hüttenkäse dazugeben und alles gut vermischen. Die Masse auf der Schleckmatte oder im Schlecknapf verteilen.

Bananen-Quark mit Kokos

Zutaten:
1 gut reife Banane
2-3 EL Quark
1 gehäufter TL Kokosraspeln

Die Banane schälen und mit einer Gabel zerdrücken, Quark untermischen. Die Masse auf eine Schleckmatte oder in einen Schlecknapf streichen und mit Kokosflocken bestreuen.
Tipp: So können überreife Bananen auch noch eine Verwendung finden, wenn der Mensch sie so nicht mehr mag.

Welche Behältnisse sind für Hundeeis geeignet?

Um Eis für Hunde einzufrieren, eignet sich natürlich grundsätzlich jedes Behältnis das für die Tiefkühlung geeignet ist.
Besonders Schleckmatten und vergleichbare Futterspielzeuge bieten sich jedoch für Hundeeis an. Die Masse für das Eis kann einfach darauf verteilt und sauber eingefroren werden. Die Struktur solcher Schleckspielzeuge sorgt auch gleichzeitig dafür, dass der Hund das Eis lecken muss und es somit nicht zu hastig fressen kann.

[1] Leib & Duncan (2005), in Textbook of Veterinary Internal Medicine

[2] Case et al. (2011), Canine and Feline Nutrition


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