Brennnessel

2025-01-03 14:00:00 / Gesundheit
Brennnessel - Brennnesseln für Hunde

Die Brennnessel (Urtica dioica) ist vielen als lästige Gartenpflanze bekannt, die bei Hautkontakt juckende Quaddeln verursacht. Doch sie hat weit mehr zu bieten: Sie ist eine wahre Nährstoffbombe und kann somit auch die Ernährung unserer Tiere bereichern. Die Brennnessel ist weit mehr als nur ein Unkraut.

Den unterschiedlichen Teilen der Brennnessel werden verschiedene Eigenschaften zugesprochen, sie unterscheiden sich auch in der Nährstoffzusammensetzung. 

Die Blätter der Brennnessel

Brennnesselblätter sind reich an Vitaminen (wie Vitamin A, C und K) und Mineralstoffen (wie Kalzium, Magnesium und Eisen). Sie enthalten zudem sekundäre Pflanzenstoffe, die entzündungshemmend wirken.

Getrocknete Brennnesselblätter können dem Futter in kleinen Mengen hinzugefügt werden. Sie unterstützen den Stoffwechsel, wirken entwässernd und können bei Gelenkproblemen oder Hautkrankheiten helfen.

Erntezeit: Die Blätter der Brennnessel können vom Frühjahr bis zum frühen Herbst geerntet werden, idealerweise bevor die Pflanze blüht (April bis Juni). Zu dieser Zeit enthalten sie die meisten Nährstoffe. Es sollten die oberen, jungen Triebe genutzt werden, da diese besonders zart und nährstoffreich sind.

Die Samen der Brennnessel

Brennnesselsamen sind ein Kraftpaket. Sie enthalten essentielle Fettsäuren, Proteine und wertvolle Antioxidantien. Die Samen sind besonders für ihre positive Wirkung auf die Nieren und die Vitalität bekannt.

Brennnesselsamen können gemahlen und als Nahrungsergänzung verwendet werden. Sie steigern die Energie und können bei älteren Hunden die Nierenfunktion unterstützen.

Erntezeit: Brennnesselsamen sollten geerntet werden, wenn sie voll ausgereift sind. Dies ist in der Regel zwischen August und September der Fall. Die Samen sind dann grünlich bis leicht bräunlich und hängen in Trauben von den weiblichen Pflanzen. Die Samenstände werden vorsichtig abgeschnitten und an einem trockenen, schattigen Ort vollständig getrocknet.

Die Wurzeln der Brennnessel

Die Wurzeln der Brennnessel enthalten pflanzliche Steroide und Lignane, die eine hormonregulierende Wirkung haben. Diese werden häufig in der Naturheilkunde bei Prostatabeschwerden und Harnwegserkrankungen eingesetzt.

In Form eines Tees oder einer Tinktur können die Wurzeln speziell bei Rüden mit Prostataproblemen oder Hunden mit Harnwegserkrankungen hilfreich sein.

Erntezeit: Die Wurzeln der Brennnessel können im Herbst geerntet werden, wenn die oberirdischen Teile der Pflanze abgestorben sind. Zu diesem Zeitpunkt haben die Wurzeln die höchste Konzentration an Wirkstoffen. Die Wurzel wird vorsichtig ausgegraben, gereinigt und anschließend getrocknet.

Brennnesseln als Antihistaminikum

Brennnesseln enthalten Histamin, aber auch Verbindungen, die eine antihistaminische Wirkung haben. Diese paradoxe Eigenschaft macht die Brennnessel in der Naturheilkunde interessant:

Entzündungshemmende Eigenschaften
Bestimmte Inhaltsstoffe der Brennnessel, wie Flavonoide und sekundäre Pflanzenstoffe, wirken entzündungshemmend und können die Histaminfreisetzung im Körper hemmen.

Anwendung bei Allergien
Brennnesselblätter werden oft als pflanzliches Mittel bei Heuschnupfen oder anderen allergischen Reaktionen verwendet, da sie helfen können, die Histaminreaktion des Körpers zu regulieren.


Ist das in Brennnesseln enthaltene Histamin ein Problem?
Die geringen Mengen an Histamin in getrockneten oder verarbeiteten Brennnesseln sind in der Regel unbedenklich und können sogar unterstützend wirken, da die entzündungshemmenden Eigenschaften überwiegen. Bei Tieren mit einer Histaminintoleranz oder einer Neigung zu allergischen Reaktionen sollte jedoch Vorsicht geboten sein, da die Brennnessel theoretisch eine Histaminfreisetzung fördern könnte.


Anwendung und Dosierung

Brennnesseln können auf verschiedene Arten zum Futter gegeben werden. 
Jeder kennt die Brennhaare der Brennnesselblätter, frisch gepflückte Brennnesseln sollten daher so verarbeitet werden, damit die reizende Wirkung beseitigt wird.

  • Trocknen
    Durch Trocknung wird die brennende Eigenschaft der Brennnesseln deaktiviert. Die Trocknung kann an der Luft, im Dörrgerät oder auch im Backofen erfolgen.

  • Abbrühen
    Eine alternative ist das Übergießen mit warmem bis heißem Wasser, um die Brennhaare unschädlich zu machen. Nach dem Abkühlen können die Blätter sicher verwendet werden.

  • Welken lassen
    Nach dem Pflücken einige Stunden liegen lassen, sorgt für eine verminderte Reizwirkung. Diese Methode ist jedoch weniger effektiv als Trocknen oder Abbrühen.

Als allgemeine Richtlinien für die Dosierung gelten:

Pulver aus Brennnesselblättern: 0,5 - 2 g pro 10kg KM täglich 
Getrocknete Brennnesselsamen: 0,5 - 1 g pro 10kg KM täglich 
Brennnesseltinktur: 1-2 ml pro 10kg KM täglich

Brennnesseln gelten allgemein als gut verträglich, können jedoch bei sehr empfindlichen Tieren Reaktionen auslösen. Daher sollte im Zweifel in kleinen Mengen gestartet werden.


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