Die klassische BARF-Ration

Die klassische BARF-Ration
Die biologisch artgerechte Rohfütterung (BARF) orientiert sich an der natürlichen Ernährung von Wölfen und Wildhunden. Sie basiert auf frischen, rohen Zutaten und folgt einer bestimmten Aufteilung verschiedener Futterbestandteile, die zusammen eine bedarfsgerechte und ausgewogene Fütterung ermöglichen.
Eine klassische BARF-Ration für gesunde Hunde besteht zu 80 % aus tierischen und zu 20 % aus pflanzlichen Komponenten. Dabei ist besonders die richtige Aufteilung des tierischen Anteils entscheidend, um eine optimale Versorgung mit essenziellen Nährstoffen wie Proteinen, Fettsäuren, Vitaminen und Mineralstoffen sicherzustellen. Die pflanzlichen Komponenten dienen hauptsächlich als Ballaststoffquelle, unterstützen die Verdauung und liefern sekundäre Pflanzenstoffe sowie Antioxidantien.
Aufteilung der BARF-Ration
Tierischer Anteil (80 % der Gesamtration)
- 50 % Muskelfleisch (MF)
Muskelfleisch bildet die Hauptquelle für hochwertiges Eiweiß und liefert essenzielle Aminosäuren für den Erhalt und Aufbau von Muskelmasse. Zudem enthält es Fette, die als Energielieferant dienen. Der Fettgehalt variiert je nach Fleischsorte. - 20 % Pansen und Blättermagen
Pansen und Blättermagen sind für viele Hunde eine ganz besondere Köstlichkeit. Diese Mägen liefern jedoch keine Nährstoffe, die nicht schon in anderen Komponenten ausreichend enthalten sind. Daher kann Pansen auch durch Muskelfleisch ersetzt werden. - 15 % Innereien
Innereien sind wahre Nährstoffbomben! Sie enthalten lebenswichtige Vitamine und Mineralstoffe. Ohne Innereien in der BARF-Ration kann die Zufuhr bestimmter Nährstoffe nur über die Zugabe von Supplementen sichergestellt werden. Zur klassischen BARF-Ration gehören Leber, Niere, Milz, Herz und Lunge. - 15 % Rohe, fleischige Knochen (RFK)
Rohe Knochen sind eine natürliche Quelle für Calcium und Phosphor und spielen eine zentrale Rolle bei der Knochengesundheit. Gleichzeitig wirken sie als natürlicher Zahnpflegehelfer. Bevorzugt wird eine Mischung aus weicheren (z.B. Geflügelhälse) und härteren Knochen (z.B. Lammrippen) eingesetzt.
Wichtig: Gekochte Knochen dürfen niemals gefüttert werden, da sie splittern können und so ein erhebliches Verletzungsrisiko darstellen!
Pflanzlicher Anteil (20 % der Gesamtration)
- 75 % Gemüse (davon idealerweise 50 % Blattgemüse)
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25 % Obst (kann durch Gemüse ersetzt werden)
Gemüse und Obst liefern wertvolle Ballaststoffe, welche die Darmgesundheit unterstützen, sowie sekundäre Pflanzenstoffe und Antioxidantien. Auch einige Vitamine werden über den pflanzlichen Anteil zugeführt, dies spielt aber eine untergeordnete Rolle, der Hauptlieferant für Vitamine sind die Innereien.
Supplemente - Notwendige Ergänzung für eine bedarfsgerechte Nährstoffversorgung
Obwohl eine BARF-Ration viele natürliche Nährstoffe enthält, sind einige essenzielle Stoffe nicht in ausreichender Menge vorhanden. Ohne gezielte Supplemente kann es langfristig zu Mangelerscheinungen kommen. Basis-Supplemente hierbei sind:
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Omega-3-Fettsäuren (EPA & DHA)
Zum Ausgleich der Fettsäurenzufuhr für einen gesunden Stoffwechsel.
Quellen: Fischöl, alternativ: Krillöl, Algenöl
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Jodversorgung
Jod ist ein essentielles Spurenelement, das bei BARF zwingend ergänzt werden muss.
Quellen: Seealgenmehl (Ascophyllum nodosum), alternativ Jod sensitive
Wir empfehlen darüber hinaus:
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Spurenelemente (Zink, Kupfer, Mangan)
Diese sind essenziell für Haut, Immunsystem und Zellschutz.
Quellen: Elements für ausgewachsene Hunde oder Elements Puppy für Hunde im Wachstum
Weitere erforderliche Zusätze je nach BARF-Plan
Je nach individueller Rationsgestaltung bzw. immer, wenn von der klassischen BARF-Aufteilung abgewichen wird, können weitere Ergänzungen notwendig sein, wie z. B.:
- Calciumquellen (falls keine, weniger oder nur weiche RFK gefüttert werden)
→ Knochenmehl, Eierschalenpulver, Calciumcitrat oder Algenkalk - Vitamin D (wenn nicht ausreichend Vitamin D haltiger Fisch in der Ration)
→ Dorschlebertran
Fazit
Die klassische BARF-Ration bietet eine natürliche und bedarfsgerechte Ernährung für Hunde, solange sie korrekt zusammengestellt wird. Die richtige Aufteilung der Futterbestandteile und gezielte Supplementierung sind essenziell, um eine langfristige, ausgewogene Versorgung mit allen wichtigen Nährstoffen zu gewährleisten.