Fütterung im Urlaub
Wie soll ich im Urlaub füttern? Kann ich weiter barfen oder welche Alternativen habe ich?
Diese Fragen stellen sich BARFer immer wieder auf Neue, wenn eine Reise mit dem Hund ansteht.
BARF im Urlaub?
Je nach Urlaubsziel ist es durchaus möglich einfach weiter zu barfen. Fleisch, Gemüse und Obst gibt es überall und für eine Urlaubszeit darf die Fütterung auch mal nicht ganz so ausgewogen sein wie im Alltag. In Supermärkten oder auch beim Fleischer sind z.B. Rindfleisch, Geflügelfleisch, Leber, Hühnerherzen, Hühnerklein oder Hähnchenkeulen meist sehr problemlos verfügbar.
Ist nur eine beschränkte Auswahl an Innereien und Knochen zu beschaffen oder wird für kurze Zeit ganz darauf verzichtet, führt das bei einem gesunden, ausgewachsenen Hund nicht zu Problemen mit Mangelerscheinungen.
Aber auch dieses abgespeckte BARFen ist nicht immer möglich, sei es aus logistischen Gründen oder weil die Lagerung selbst von kleinen Mengen mangels ausreichenden (Tief)Kühlmöglichkeiten überhaupt nicht möglich ist. Es spielt natürlich auch die Art des Urlaubs eine Rolle bei der Fütterung. Ein Campingurlaub ermöglicht ein anderes Vorgehen als ein Wanderurlaub. Auch kann in manchen Urlaubsländern Fleisch enorm teuer sein.
Kürzere Urlaubszeiten kann man sehr gut überbrücken, in dem man das gefrorene Fleisch in einer Kühlbox mitnimmt. Je nach Qualität der Kühlbox halt sich das Fleisch darin problemlos einige Tage. Eine elektrische Kühlbox macht natürlich unbegrenzte Lagerung möglich, solange Strom vorhanden ist. Auf einem Campingplatz ist das gar kein Problem, aber auch in Hotels und Pensionen kann das machbar sein.
Neben diesem lockeren „Urlaubsbarf“ stehen noch weitere Möglichkeiten zur Verfügung, einen eigentlich gebarften Hund während des Urlaubs gut zu ernähren.
Nassfutter als Alternative
Viele Hundehalter setzen dabei gerne auf Nassfutter. Hierbei bestehen verschiedene Möglichkeiten: Komplette Menüdosen, Reinfleischdosen oder Fleischdosen mit bereits pflanzlichem Anteil. Reine Fleischdosen müssen dann mit einem pflanzlichen Anteil und Zusätzen ergänzt werden. Dazu können getrocknete Gemüseflocken und/oder getrocknetes Obst genutzt werden. Beides muss vor der Fütterung nur eingeweicht und kann anschließend einfach unter die Dose gemischt werden.
Dosen, die Fleisch und einen pflanzlichen Anteil enthalten, sollten entsprechend mit Zusätzen ergänzt werden.
Welche Zusätze gewählt werden, sollte von der Zusammensetzung der Dose abhängig gemacht werden. Sind bereits Zusätze enthalten, wie z.B. Seealgenmehl, sollte es natürlich nicht noch separat hinzugefügt werden. Das Etikett der Dose gibt darüber Auskunft.
Grundsätzlich sollten für die Urlaubszeit Öle, die Jodversorgung und auch die Calciumversorgung im Auge behalten werden. Dafür können die Produkte zum Einsatz kommen, die auch im eigentlichen BARF-Futterplan enthalten sind. Wird die Calciumversorgung eigentlich mit Knochen (RFK) bei BARF sichergestellt, kann während der Urlaubszeit einfach Knochenmehl genutzt werden.
Trockenbarf
Eine andere Alternative ist „Trockenbarf“, das inzwischen von einigen Herstellern angeboten wird. Dabei handelt es sich um getrocknete Produkte, die in der Zusammenstellung an die klassischen Aufteilungen von BARF-Rationen angelehnt sind.
Auch diese Trockenbarf-Produkte gibt es mit rein tierischer Zusammensetzung oder bereits mit pflanzlichem Anteil. Ist kein pflanzlicher Anteil enthalten, sollte dieser wie bei Reinfleischdosen noch ergänzt werden. Das Trockenbarf muss vor der Fütterung nur eingeweicht und ggf. mit Zusätzen ergänzt werden. Auch hier ist entscheidend, wie das Produkt zusammengesetzt ist um zu entscheiden, welche Ergänzungen zugefügt werden sollten.
Aktivität beachten!
Viele Hunde sind während der Urlaubszeit aktiver als zuhause im Alltag. Deshalb kommt es nicht selten zu einer Gewichtsabnahme oder der Hund wirkt unzufrieden hungrig. Entsprechend sollte dann die Energiezufuhr angepasst werden.
Wird weiter gebarft, kann es nötig sein den Fettgehalt für die Urlaubszeit etwas zu erhöhen. Ebenso kann es Sinn machen, Nassfutterrationen oder Trockenbarf mit etwas Fett zu ergänzen. Hier eignet sich sehr gut Schmalz, das problemlos gelagert werden kann.
Unbedingt vorab testen!
Es empfiehlt sich immer, eine Urlaubsalternative für die Fütterung im Vorfeld zuhause zu testen. Eine Verträglichkeitsgarantie besteht nie und man möchte ja ungerne böse Überraschungen im Urlaub haben. Auch wenn ein Hund grundsätzlich als unempfindlich gilt, sollte nicht darauf verzichtet werden. Es genügt, das Futter zuhause einige Tage zu testen. Klappt dabei alles gut, sollte einem erholsamen Urlaub nichts mehr im Wege stehen.